Studie: Aktivkollagen verbessert signifikant die Lebensqualität von Hunden mit Arthrose

Studie: Aktivkollagen verbessert signifikant die Lebensqualität von Hunden mit Arthrose

Ganganalyse zeigt: Aktivkollagen ist eine effektive Unterstützung bei Gelenkbeschwerden bei Hunden

Arthrose betrifft nicht nur Menschen, sondern auch Hunde, besonders im fortgeschrittenen Alter. Diese Gelenkerkrankung führt zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, die die Lebensqualität deines Tieres stark beeinträchtigen können. Traditionelle Behandlungsansätze lindern oft nur die Symptome, während die eigentlichen Gelenkschäden bestehen bleiben.

Eine vielversprechende Lösung bietet jedoch die Einnahme von Aktivkollagen. In einer neuen Studie wurden spezifische bioaktive Kollagenpeptide bei Hunden mit Arthrose getestet, und die Ergebnisse sind beeindruckend: Nach zwölfwöchiger Einnahme von Aktivkollagen verbesserten sich die Gehfähigkeit und das allgemeine Wohlbefinden der Tiere signifikant. Besonders die Belastung der betroffenen Gliedmaßen nahm deutlich zu. Auch die Lebensqualität, gemessen durch die Beobachtungen der Besitzer, steigerte sich spürbar.

Letztendlich führte nur die orale Einnahme von bioaktiven Kollagenpeptiden zu einer signifikanten Verbesserung mehrerer kinetischer Parameter, die mithilfe eines mit Kraftmessplatten ausgestatteten Laufbands ermittelt wurden. Zudem verbesserte sich die Lebensqualität der Hunde, gemessen anhand des Canine Brief Pain Inventory (CBPI). Die Beschleunigungsmessung zeigte jedoch keine Veränderungen durch die Intervention.

METHODE DER STUDIE

In einer systematischen, placebokontrollierten, doppelblinden Interventionsstudie wurden 31 Hunde mit natürlich auftretender Arthrose untersucht. Die Wirksamkeit der oralen Einnahme von spezifischen bioaktiven Kollagenpeptiden (Aktivkollagen) wurde mit einer zugelassenen Kombination aus Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E verglichen.

Die Hunde wurden zu Beginn und am Ende des zwölfwöchigen Testzeitraums auf einem horizontalen Laufband untersucht, das mit vier piezoelektrischen Kraftmessplatten ausgestattet war. Diese ermöglichten die Messung der kinetischen Parameter wie die Belastung der betroffenen Gliedmaßen. Zusätzlich füllten die Besitzer zu beiden Zeitpunkten einen spezifischen Fragebogen aus, der das validierte Canine Brief Pain Inventory (CBPI) enthielt, um die wahrgenommene Schmerzbelastung und Lebensqualität der Hunde zu erfassen. Um die tägliche Aktivität der Hunde aufzuzeichnen, wurden sie mit Beschleunigungsmessern ausgestattet, die während des gesamten Untersuchungszeitraums die Bewegungsdaten der Hunde registrierten.

STUDIEN DESIGN 

In dieser Studie wurden drei verschiedene Nahrungsergänzungsmittel verwendet:

  1. Aktivkollagen: Es handelt sich um kommerziell erhältliche bioaktive Kollagenpeptide, die durch eine spezielle Hydrolyse von überwiegend Typ-I-Schweinekollagen gewonnen werden. Das resultierende Produkt hat ein mittleres Molekulargewicht von etwa 6 kDa. Diese Peptide zeichnen sich durch ihre Molekulargewichtsfraktion und ihre Aminosäuresequenz aus. Sie haben ein hohes Sicherheitsprofil und sind von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit als sicheres Nahrungsmittel eingestuft worden.
  2. n3FA-Supplement: Dieses Nahrungsergänzungsmittel enthielt 19,5 % Docosahexaensäure (DHA), 12,6 % Eicosapentaensäure (EPA) und Vitamin E. Es wurde speziell unter der EU-Verordnung 2020/354 als einziges Mittel zur Unterstützung des Gelenkstoffwechsels bei Arthrose zugelassen.
  3. Placebo (PLA): Dieses Supplement enthielt keine aktiven Inhaltsstoffe, sondern bestand aus Zellulose und Maltodextrin. Es diente als Placebo.

Alle drei Supplements wurden mit Fischaroma (3,8 % in PLA und Aktivkollagen, 1,4 % in n3FA) versetzt, um den natürlichen Geruch des Fischöls im n3FA-Produkt zu überdecken und das Erscheinungsbild der Präparate identisch zu gestalten. Jedes der Supplements war in gebrauchsfertigen Beuteln verpackt, die nur mit einem Code und Fütterungsanweisungen versehen waren. Dies ermöglichte eine doppelt verblindete Anwendung, bei der weder die betreuenden Tierärzte noch die Hundebesitzer wussten, welches Supplement die Hunde erhielten. Die Dosierung der Supplements richtete sich nach dem Körpergewicht der Hunde.

ANALYSE DES GANGBILDES

Die Ganganalysedaten wurden sowohl zu Beginn der Studie (T0) als auch nach 12 Wochen täglicher Supplementierung (T12) erfasst, um den Schweregrad der Arthrose-Symptome anhand von Belastungsparametern zu bewerten. Die Hunde liefen auf einem horizontalen Laufband, das in eine Plattform mit zwei separaten Bändern und vier integrierten piezoelektrischen Kraftmessplatten eingebettet war. Sowohl bei T0 als auch bei T12 erfolgte die Untersuchung auf identische Weise.

Während des Gehens wurden die Bodenreaktionskräfte (GRF) aller vier Gliedmaßen gleichzeitig aufgezeichnet. Die Laufgeschwindigkeit wurde mithilfe einer Software in präzisen Schritten von 0,02 m/s gesteuert (Simi Reality Motion Systems GmbH). Die Geschwindigkeit wurde für jeden Hund individuell an seine Gangart angepasst und während der gesamten Studie konstant gehalten. Für die Analyse wurden mindestens sieben gültige Schritte pro Gliedmaße aufgezeichnet und mit einer speziellen Datenerfassungssoftware ausgewertet.

DER FRAGEBOGEN

Die Besitzer wurden gebeten, einen Fragebogen zu ihrer Wahrnehmung der Symptome des Hundes bei T0 und T12 auszufüllen. Er enthielt ein zuvor validiertes Instrument zur Schmerzbeurteilung, das validierte Canine Brief Pain Inventory (CBPI). Das CBPI liefert einen Summenwert aus zehn Fragen zur Schmerzbeeinträchtigung bei bestimmten Bewegungen, zur Lebensqualität (QoL) und zum geschätzten Gesamtschmerz auf einer visuellen Analogskala (VAS; kontinuierlicher Schieberegler von 0-10 cm mit 0 = kein Schmerz und 10 = extremster Schmerz). Die relative Veränderung der CBPI-Scores zwischen T12 und T0 wurde zur Quantifizierung der Auswirkungen der Supplementierung herangezogen.

STATISTISCHE AUSWERTUNG

In der Studie wurde der Stichprobenumfang mit Hilfe der Software G*Power berechnet, und die statistische Analyse erfolgte mit der SPSS-Software. Da die Daten nicht normalverteilt waren, wurden nicht-parametrische Verfahren eingesetzt. Dies bedeutet, dass keine Annahmen über die Normalverteilung der Daten getroffen wurden, sondern stattdessen Mittelwerte, Standardabweichungen, Mediane sowie Minimal- und Maximalwerte zur Zusammenfassung verwendet wurden. 

Relevanz der Methode: Diese statistische Vorgehensweise ist besonders relevant, da sie sicherstellt, dass die Daten korrekt interpretiert werden, selbst wenn die Voraussetzungen für normalverteilte Daten nicht erfüllt sind. Durch den Einsatz nicht-parametrischer Verfahren können verlässliche Aussagen über die Effekte der Supplementierung gemacht werden, ohne das Risiko von Verzerrungen durch unangemessene statistische Annahmen.

ERGEBNISSE

Nur die orale Einnahme von Aktivkollagen führte zu einer signifikanten Verbesserung mehrerer kinetischer Parameter, die auf einem mit Kraftmessplatten ausgestatteten Laufband gemessen wurden, sowie der Lebensqualität der Hunde. Diese Lebensqualität wurde mithilfe des Canine Brief Pain Inventory (CBPI), einem validierten Schmerzbewertungsfragebogen für Hunde, bewertet. Dabei blieb die Beschleunigungsmessung, die die tägliche Aktivität der Hunde aufzeichnete, von der Intervention unbeeinflusst.

DIE ROLLE von AKTIVKOLLAGEN

Oral verabreichte Kollagenhydrolysate werden vom Körper gut aufgenommen und können in Geweben wie Knorpel nachgewiesen werden, sowohl bei Menschen als auch bei Hunden. Diese hohe Bioverfügbarkeit ist auf ihre Resistenz gegenüber der Verdauung im Darm, ihre effiziente Aufnahme und ihr niedriges Molekulargewicht zurückzuführen. Besonders die Aminosäuren Prolin und Hydroxyprolin in den Kollagenpeptiden spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Die Kollagenpeptide wirken auf zwei Hauptwege: Sie stimulieren die Produktion von Molekülen der extrazellulären Matrix, wie zum Beispiel Proteoglykane, und reduzieren entzündliche Zytokine sowie degenerative Enzyme wie Matrixmetalloproteasen. Diese Mechanismen machen deutlich, dass Kollagenpeptide besonders dann wirksam sind, wenn der Arthrosegrad der betroffenen Gelenke noch nicht zu stark fortgeschritten ist. Daher wird eine frühzeitige, idealerweise präventive Verabreichung von funktionellen Kollagenpeptiden empfohlen, insbesondere bei Personen oder Tieren, die ein erhöhtes Risiko für Gelenkprobleme haben, wie etwa durch genetische Veranlagung, Verletzungen, Sportbelastung oder Übergewicht.

Angesichts der zunehmenden Prävalenz von Übergewicht und Adipositas in alternden Tier- und Menschenpopulationen wird die Verwendung von Kollagenpeptiden immer wichtiger, um die Funktionalität der Gelenke möglichst lange zu erhalten.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Kollagenhydrolysate keine einheitliche Gruppe von Peptiden sind. Ihre Zusammensetzung und Eigenschaften – und damit auch ihre Wirkung und Wirksamkeit bei der Behandlung von Arthrose – hängen stark von dem Gewebe ab, aus dem sie gewonnen werden, und von den Verarbeitungsmethoden wie Hydrolyseverfahren, pH-Wert, Temperatur und Filtration. Diese Faktoren beeinflussen die Molekülgröße und das Aminosäuremuster des Endprodukts. Deshalb sind die Ergebnisse einer Studie nicht immer auf andere übertragbar, insbesondere wenn unterschiedliche Kollagene mit abweichenden Herstellungsverfahren verwendet wurden.

SCHLUSSFOLGERUNG

Die Ergebnisse dieser dreimonatigen Supplementierungsstudie, untermauert durch objektive Messungen bei Hunden mit natürlich auftretender Arthrose, bestätigen die Wirksamkeit von Aktivkollagen als vielversprechende therapeutische Option. Diese Ergebnisse zeigen deutlich, dass Aktivkollagen zur Verbesserung der Gelenkfunktion und Lebensqualität bei Hunden mit Arthrose beitragen kann.

 

Ein Beitrag von Laura Hausmanns

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Referenzen 

https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0308378

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